Herbstausfahrten 2016 nach Wolkenstein im Grödner Tal

Die traditionellen Herbstausfahrten führten die wanderbegeisterten Mitglieder des SWC Osterhofen in diesem Jahr aufgeteilt in zwei Gruppen für vier Tage ins Grödnertal im Herzen der Dolomiten. Bei idealen Wanderbedingungen konnten sich beide Gruppen über wunderbares Spätsommerwetter freuen.
Bevor der Stützpunkt für die Übernachtungen, ein großzügiges Hotel direkt im Zentrum von Wolkenstein, erreicht war, gab es einen kleinen Abstecher ins Villnösstal, einem Seitental zwischen Brixen und Bozen, das trotz seines berühmten „Sohnes“, dem bekannten Bergsteiger Reinhold Messner, vom großen Massentourismus mit seinen Seilbahnen noch weitgehend unberührt geblieben ist. Von einem Wanderparkplatz aus war nach einer knappen Stunde die Baumgrenze erreicht, und auf einem wunderschönen Höhenweg ging es am Fuß der Geislerspitzen zur Gschnadenhart-Alm, die mit leckeren Brotzeiten und selbstgebackenem Kuchen auf die Wanderer wartete – und der gesamten Runde zum Abschied eine Runde Schnaps spendierte. Diesen konnte man zur Verdauung auch gut gebrauchen – denn kaum im Hotel in Wolkenstein angekommen, wartete bereits ein fünfgängiges Schlemmer-Menü mit leckeren Tiroler Spezialitäten auf die Gäste!
Am nächsten Morgen fuhr man vom nahegelegenen St. Christina mit einer Gondel hinauf zur Regensburger Hütte, die auf der Hochfläche der Cisles-Alm gelegen ist: Hier trennten sich die Wege: eine gemütliche Almenwanderung an mehreren Hütten vorbei war gerade richtig für diejenigen, die es gemütlicher angehen wollten und genug Zeit für die zahlreichen Edelweiß-Blüten am Wegesrand haben wollten. Der Weg an der Puezhütte vorbei ins Langental hinunter noch Wolkenstein war dahingegen schon wesentlich länger, und die Gipfelstürmer ließen es sich nicht nehmen, ausgerüstet mit Klettersteiggurt und Helm über den 3025 m hohen Sass Rigais zu klettern.
Abends traf man sich wieder beim reichhaltigen Essen im Hotel, und wer sich noch nicht ausgelastet fühlte, brach noch zu einem Guinness oder Desperados im nahegelegenen Pub auf.
Der nächste Tag begann mit einer abenteuerlichen Busfahrt zum Sellajoch, wobei sich der Busfahrer mit den fleißig radelnden Radprofis ein Kopf-an-Kopf Rennen lieferte! Auf der Passhöhle trennte sich dann die Spreu vom Weizen: Nur wenige trauten es sich zu und turnten den steilen Pößnecker-Klettersteig hinauf zum Sellagebiet. Von dort ging es an der Pisciadu-See-Hütte vorbei hinüber zum Grödnerjoch.
Der Rest teilte sich das Langkofel-Massiv auf: zum Teil in knapp sieben Stunden um den ganzen Berg herum, zum Teil unterstützt durch eine alte urige Gondelbahn mit gerade mal Platz für zwei Personen „abgekürzt“ durch den Berg hindurch, zum Teil auch mit Klettersteig-Ausrüstung über den bekannten Oskar-Schuster-Klettersteig auf den Plattkofel hinauf, der dem Lankofel unmittelbar gegenübersteht. Aber die schwierigste „Anstrengung des Tages“ sollte noch am Abend bevorstehen: es galt, ein siebengängiges Gala-Menü zu bewältigen … da half anschließend nur mehr ein Ramazotti oder ein Aperol Spritz (der in Südtirol übrigens Veneziano heißt) …!
Danach hieß es am nächsten Morgen schon wieder Koffer packen, ehe es mit dem Bus vorbei an Kastelruth hinauf auf die Seiser-Alm ging. Ein wunderschöner Weg am Rande des Hochplateaus des Puflatsch mit zahlreichen Aussichtskanzeln und Gipfelkreuzen führte zusammen mit einem kleinen Hüttenaufhalt für einen wunderschönen Ausklang des Kurzurlaubs.

Dr. Klaus Meier

Kommentieren